Erdgas-Blockheizkraftwerk in einer Biogasanlage

Blockheizkraftwerke sind als flexible Strom- und Wärmequelle vielseitig einsetzbar. Neben den verschiedenen Einsatzbereichen können Blockheizkraftwerke auch verschiedene gasförmige Brennstoffe verbrennen. Im Zusammenhang mit den zunehmenden Anforderungen an die Gesamtdekarbonisierung des Energiesektors wird in Verbindung mit der Kraft-Wärme-Kopplung zunehmend eine andere Brennstoffart verwendet, nämlich das sog. erneuerbare Erdgas oder auch Biomethan, das aus in Biogasanlagen erzeugtem Biogas gewonnen wird.
Erdgas-Blockheizkraftwerk in einer Biogasanlage

In diesen Anlagen wird das in den Fermentern durch anaerobe Vergärung von organischen Stoffen erzeugte Biogas in der Regel durch die Verbrennung in Biogas-Blockheizkraftwerken verwertet. Die Anlage verfügt über eine eigene Stromquelle (die sie entweder für den Eigenbedarf nutzt oder ins Netz einspeist) und eine Wärmequelle zur Steuerung der Vergärungsprozesse in den Fermentern. Insgesamt kann eine solche Anlage ihre Gesamtenergiebilanz durch die Verbrennung erneuerbarer Brennstoffe zusätzlich erheblich verbessern.

Eine andere Herangehensweise zu dieser Problematik wurde in der Biogasanlage Goodrich Farm in Salisbury, Vermont, USA gewählt, wo unser Partner, die Gesellschaft Kinsley ein erdgasbetriebenes Blockheizkraftwerk installierte. Unsere Anlage dort verbrennt kein Biogas, sondern Biomethan.

Bei dieser Brennstoffart handelt es sich de facto um auf Erdgasqualität gereinigtes Biogas, das anschließend wie konventionelles Erdgas verwendet werden kann. Bei der Biogasaufbereitung werden Wasser, Kohlendioxid, Schwefelwasserstoff und andere Spurenelemente aus dem Biogas entzogen. Das erzeugte Gas hat einen höheren Methangehalt als herkömmliches Biogas, ist vergleichbar mit konventionellem Erdgas und somit ein geeigneter Energieträger für Anwendungen, die Erdgas verwerten.

Ein großer Vorteil von Biomethan gegenüber anderen erneuerbaren Energieträgern besteht darin, dass es kontinuierlich und wetterunabhängig produziert werden kann, was es aufgrund seiner einfachen Speicherung (CNG oder LNG) zu einer geeigneten Ergänzung anderer erneuerbarer Energieträger macht. Darüber hinaus beträgt der Gesamtwirkungsgrad der Kraft-Wärme-Kopplung bis zu 90 % und ist daher ein wirksames Mittel zur Reduktion des Kohlenstoffausstoßes beim Betrieb der Fermenter selbst, was den Wert des erzeugten Biomethans noch einmal deutlich erhöht.

Außerdem kann Biomethan, das nicht in der Biogasanlage verwertet wird, in das Gasnetz eingespeist werden. In diesem Fall wird es im nahe gelegenen Middlebury College genutzt, das damit etwa 50 % seines Bedarfs an Wärme und Kühlung deckt. Darüber hinaus hat sich die Hochschule verpflichtet, bis 2028 für Eigenbedarf ausschließlich erneuerbare Energien zu nutzen, was der erste Schritt auf dem Weg zur Kohlenstoffneutralität ist.

Ein weiterer Mehrwert von Biomethan besteht darin, dass die umliegenden Bioabfälle nicht mehr auf Deponien landen, sondern sinnvoll zur Erzeugung von Biogas oder Biomethan genutzt werden, was im Einklang mit dem Universellen Recyclinggesetz von Vermont (148 Vermont’s Universal Recycling law) steht, das die Deponierung von Bioabfällen ab 2020 verbietet. Darüber hinaus dienen organische Rückstände aus dem Gärungsprozess auch als hochwertiger Dünger für die örtlichen Landwirte.

Ein weiterer unbestreitbarer Vorteil ist die Möglichkeit, das BHKW außerhalb des Hauptstromnetzes im so genannten Inselbetrieb zu betreiben, was z.B. das Anfahren der gesamten Anlage ohne unnötige Verzögerungen erleichtert. Für ungeplante Ausfälle ist in der Anlage ein Notstromaggregat integriert. Das Blockheizkraftwerk TEDOM D800 in der Containerausführung ist seit über 12 Monaten oder 8.595 Betriebsstunden ohne das geringste Problem in Betrieb.

 

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